
Im Frühjahr diesen Jahres hatte ich, weil es so gut gepasst hat, einmal bei den „Stoffspielereien“ mitgemacht – und bin dann zu meinem eigenen Erstaunen „hängengeblieben“. Das Miteinander im Rahmen dieser Aktion ist sehr herzlich und die Beträge der Teilnehmerinnen sind oft atemberaubend! Nach einer kleinen Sommerpause geht es nun heute weiter. Das Thema lautet „Miniatur“, es lädt ein: „Feuerwerk by KaZe“. Vielen Dank dafür!
Vom Typ her bin ich niemand, der mit „sehr kleinen Dingen“ bzw. Miniaturausgaben, wie z.B. von Bauwerken, etwas anfangen kann. Ich habe schon lieber die Dinge in Originalgröße 😊 Auch als Kind haben mich Puppenhaus, Lego und Co. nicht begeistert, das war mir immer zu abstrakt – und zu klein!
So habe ich (wie fast jedes Mal!) überlegt, beim Miniaturthema auszusetzen – bis mir ein Blogpost zu einer Miniatur in den Sinn kam, der mich total begeistert hatte: Katharina vom Blog Greenfietsen hatte einen traditionellen Patchwork-Block, den „Churn Dash“, um ein vielfaches verkleinert und ein Nadelkissen daraus gemacht. Das Ergebnis fand ich unglaublich süß, und damals, im Februar 2017, hatte ich mir gedacht: „Irgendwann mach ich das nach!“ Und jetzt war also „irgendwann“ 😊

Der „Churn Dash“ ist, wie gesagt, ein sehr traditionelles, über 150 Jahre altes Muster und zugegeben ein auch eher einfacher Quiltblock, der aus vergleichsweise wenig Teilen besteht. Der Überlieferung nach soll er den Stampfer in einem Butterfass darstellen.
Dadurch, dass der Churn Dash nur wenig Teile hat, sind diese recht groß und können auch in einer Miniaturfassung noch einigermaßen gut vernäht werden, also überwiegend.
Im Vergleich zum Original (Endmaße 12,5 x 12,5 Inch) sind die Teile der Nadelkissen-Version 4:1 verkleinert. Um den Block habe ich dann, wie Katharina, noch einen kleinen Rand genäht, so dass das Kissen bei mir die Endmaße von ca. 4 x 4 Inch hat.
Die Farbwahl fiel bei mir, wie so oft, maritim aus – ich habe in der Restkiste gewühlt (Patchwork eben!) und Ankerstoff mit Herz sowie Rest in gelb und blau herausgekramt. An den Außenseiten und hinten schwimmt ein rötlicher Wal in eher mint-blauen Gewässern.
Der Mini-Block nähte sich erstaunlich gut, die kleinen Teile sind natürlich fies, aber wenn man langsam näht, geht es ganz gut…(wenn man die innere Perfektionistin einsperrt) – ich war am Ende zufrieden.

Die größere Herausforderung war für mich, das Ganze in die Dreidimensionalität zu bringen. Katharina schrieb hier, dass das Nadelkissen einfach „wie ein Würfel“ genäht wird. Ich habe keine Würfelnäherfahrung, also habe ich versucht, sauber zu stecken und genäht, wie ich es logisch fand.
Es war wie beim Block: Alles andere als perfekt, ein bisschen windschief…. aber irgendwie spielt es am Ende kaum eine Rolle. Gefüllt ist das Kissen übrigens mit Bastelwatte.
Lohnt es sich, so viel Mühe in ein schnödes Nadelkissen zu investieren? Nach diesem Versuch finde ich klar: Ja! Ich bin wirklich froh, dass ich diese Miniatur gewagt habe – ich erfreue mich täglich an meinem kleinen, ein bisschen schiefen Nadelkissen, es ist ein kleines Näh-Schmuckstück in meiner Nähecke!

So, und jetzt bin ich gespannt, was die anderen Stoffspielerdamen an Kleinigkeiten gezaubert haben!
Alles Liebe wünscht Euch
Karin
Anleitung des Churn Dash (in Originalgröße) bei Ellis & Higgs
Linked @: Stoffspielereien, MPM, Nähzeit am Wochenende
Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
Bist du nächstes Mal auch dabei?
Die nächsten Termine:
27.10.2019: „Handweben“ bei Schnitt für Schnitt
24.11.2019: (Thema noch nicht fix) bei Nähzimmerplaudereien
Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien findest Du bei Siebensachen zum Selbermachen.
Süss klein, ich bin ja ein Fan von je kleiner desto besser. Ich habe schon immer gerne fummelige Minisachen kreiert.
Aber ich könnte es mir gar nicht vorstellen so einen mini Quilt zu nähen, genau und klein ja, aber in Stoff, puhh, da würde ich glaube ich scheitern.
LG Sabine
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Dein kleines Nadelkissen ist richtig süß geworden, liebe Karin! Weil ich die Frickelei mit den ganz kleinen Teilen nicht so mag, hab ich die Teile faulerweise vorher auf ein Vlies gebügelt – so ist bei mir ebenfalls ein Nadelkissen entstanden, was für ein Zufall! Schön, dass du wieder dabei bist! (PS: Das Novemberthema steht jetzt fest: „Nähen auf Papier“) . Liebe Grüße, Gabi
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Schön, dass du dich doch entschlossen hast mitzumischen!.Die großen Blockmuster auch mal so klein zu probieren, ist sehr reizvoll, wie das Ergebnis zeigt. Und es ist außerdem doch immer beglückend, wenn man auch noch das kleinste Fitzelchen verarbeiten konnte und ein tolles Geschenk wäre es auch.
Viele Grüße, Karen
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Oja, die Verkleinerung ist dir hervorragend gelungen, und das Muster kommt wie im Großen auch im Kleinen super heraus! Klasse! LG. Susanne
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Liebe Karinl,
ich finde es auch sehr reizvoll, die klassischen Patchworkblöcke zu verkleinern (wollte ich immer auch schon mal machen….). Toll. dass Du Dich daran gesetzt hast und ein Nadelkissen daraus geworden ist.
Liebe Grüße
Ines
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Ich finde, dass oft die kleinsten Dinge die meiste Freude im Alltag machen. Also ja – es lohnt sich, in etwas Kleines wie ein Nadelkissen Arbeit zu investieren. Deins ist sehr hübsch geworden, viel Freude damit!
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Wie niedlich das geworden ist, natürlich hast du da täglich deine Freude dran
, auch wenn das Nadelkissen etwas scbief geworden ist.
Man kann immer wieder Überraschungen erleben, welche Wirkung durch die Veränderung des Maßstabes erreicht wird.
Lustigerweise muß ich jetzt an „Unser Mann in Havanna“ denken, mit den vergrößerten Zeichnungen der Staubsaugerteile, die als geheimen Bauwerke ausgegeben wurden….
Lächelnd grüßt
Tyche
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Ja, genau- mit den Stoffspielereien holt man Projekte von der langen Bank…….
Und es hat sich gelohnt, das teil ist wirklich ganz bezaubernd und du wirst sicher lange Freude dran haben!
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Wie schön, dass du dich vom Stoffspielereien-Virus hast anstecken lassen! Mir geht es auch immer wieder so, dass mir anfänglich ein Thema so gar nicht zusagt, und ich dann auch denke, diesmal setzt du aus. Aber irgendeine Idee findet sich dann meistens doch, und dann bin ich doch ein bisschen stolz, eine Hürde gemeistert zu haben.
Eine schöne Idee, mit dem kleinen Patchworkblock! Du wirst bestimmt viel Freude mit deinem Nadelkissen und der Geschichte dahinter haben.
Liebe Grüße Christiane
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Das ist toll geworden und leuchtet so richtig schön. Ach ich sehe schon ich sollte mich auch mal trauen mit den Stoffspielereien, aber diese atemberaubenden Beiträge, wie du so schön schreibst, die sehe ich auch immer und erfreue mich daran, aber denke dann „das lasse ich besser mal“. LG Ingrid
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Ein Nadelkissen im Nähumfeld ist immer nützlich, Deines gefällt mir gut.
LG Ute
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Sehr schön geworden. Und es stecken noch ein paar mehr Teile drin, als bei meinem – das hast Du wirklich gut hinbekommen!
Viele Grüße
Hummelbrummel
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Das ist doch ein sehr niedliches Kissen! Und jedes Mal wenn Du es siehst und benutzt wirst, Du Dich daran erinnern wie spannend das Entstehen war, wie Du Dir die vielen Fragen gestellt hast und wie Du Dich gefreut hast, es geschafft zu haben. Das finde ich, ist das ganz Besondere an den Stoffspielereien Ich habe auch lange überlegt, ob ich mich an das Thema Miniatur wage, denn so kleinteilig zu arbeiten braucht sehr viel Hingabe. Liebe Grüße!
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