
Dass sich mein Weg mit der einer Nähmaschine kreuzte – daran ist meine Frau „Schuld“. Weihnachten 2015 lag bei mir unter dem Christbaum ein Gutschein für einen „Nähmaschinenführerschein“; ein Kurs über zwei Abende für absolute Nähneulinge. Meine Frau hatte ihn mir geschenkt, weil ich immer mal wieder gesagt hatte, dass ich so gerne mal das Nähen ausprobieren würde, es mir aber nicht zutraue. Schon das Einfädeln, dann diese Schnittmuster (ich hatte alte Burda-Hefte meiner Oma vor meinem inneren Auge…) – mein diesbezügliches Selbstbewusstsein hätte nicht ausgereicht, mich „einfach so“ daran zu wagen. Also wollte mir meine Frau einen Schubs geben – mit Erfolg (ich weiß schon, warum ich die geheiratet habe…).


Eines meiner ersten Projekte zu Hause war dann ein Cordhose für meinen damals 2jährigen Sohn, die er lange getragen hat. Da war es dann endgültig um mich geschehen. Ich wollte Kleidung nähen lernen! Kissen und Taschen – ok, aber Kleidung – dahin zog es mich mit großer Energie. Und auch das ist bis heute so geblieben.

Ich empfinde es als großes Geschenk, meiner Frau, unserem Sohn oder mir Kleidungsstücke erschaffen zu können, die uns gefallen, die uns passen, die aus nachhaltig produzierten Stoffen bestehen und die nicht Teil einer menschen- und naturverachtenden Industrie sind.
Und das, obwohl ich immer noch das Gefühl habe, dass ich noch sehr, sehr, sehr viel lernen muss. Bei jedem noch so kleinen Projekt lerne ich dazu – und die großen Projekte kommen Schritt für Schritt.
Und für noch eine Tatsache bin ich dem Nähen unendlich dankbar: Es hat mich zur Bloggerin gemacht. Diese Facette bereichert mein Leben ungemein, und ich kann es selbst kaum fassen, dass ich heute sogar mit „Menschen(s)kinder“ eine Linkparty und aktuell sogar einen Sew-Along veranstalte. Das ist schon alles ziemlich verrückt..
Ich wünsche mir, dass durch Selmins Buch, dem man die große Liebe und Leidenschaft einfach anmerkt, die sie da hineingesteckt hat, ganz viele neue Näherinnen und Näher den Weg an die Nähmaschine finden. Weil Nähen unglaublich schön ist. Und weil es eine politische Dimension hat :-) !
In diesem Sinne: Ran an die Nähmaschine und alles Liebe für Euch!
Karin
Danke für das Teilen deiner Nähgeschichte – das tut einfach gut es zu lesen! LG Ingrid
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